Bezeichnung (auch Kieselsäurehydrosol) für Kolloide, das heißt fein verteilte Lösungen von Kieselsäure (Siliciumdioxid) in Wasser. Der Name setzt sich aus Kiesel (für Kieselsäure) und Sol (Synonym für Kolloid) zusammen. Der Stoff ist negativ geladen und zieht deshalb positiv geladene Stoffe an. Er besitzt ein hohes Adsorptions-Vermögen und wird für das Entschleimen von Traubenmost und Schönen von Wein verwendet. Kieselsol gilt als klassisches Mittel zum Absetzen der Hefen, sowie zum Entfernen anderer Mittel wie Aktivkohle, Bentonit oder Kupfersulfat. Sollen auch negativ geladene Stoffe entfernt werden, erfolgt dies in Kombination mit positiv geladenen, eiweißhaltigen Schönungsmitteln wie Gelatine (Kieselsol-Gelatine-Schönung). Ein chemisch verwandter Stoff ist Kieselgur, der ebenfalls bei der Weinbereitung verwendet wird.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien