Positive Bezeichnung und wichtigstes Attribut für die Farbe eines Weines im Rahmen einer Weinansprache (in verbaler Form) und Weinbewertung (mittels Punktesystem). Andere zum Teil in Kombination verwendete Bezeichnungen, die unterschiedlich je nach Weintyp bzw. Weinfarbe verwendet werden, sind blank, blitzblank, brillant, fackelhell, glanzhell, kristallklar, spiegelblank und transparent. Um die Klarheit besonders eines Weißweines festzustellen, hält man das geneigte Weinglas gegen eine Lichtquelle vor einen hellen Hintergrund. Ein klarer Wein hat immer Brillanz, er strahlt auch bei dunkleren Farben.
Ein tieffarbener Rotwein kann natürlich nicht transparent, aber sehr wohl klar sein. Die höchste Stufe der wird bei diesem auch als Schwarzglanz bezeichnet. Dies leitete sich von einer gängigen Methode ab, die Klarheit zu bestimmen. Das gefüllte Rotweinglas wird im Gegenlicht vor einer dunklen Fläche betrachtet. Eventuelle Trübungen würden dabei durch hellere Reflektionen sichtbar werden. Ein absolut klarer Rotwein wird hingegen aufgrund mangelnder Reflektionen schwarz erscheinen. Eine früher oft verwendete Bezeichnung für klare Rotweine bei gleichzeitiger Farbtiefe ist fackelhell (die ethymologische Bedeutung ist allerdings nicht bekannt). Eine Trübung bzw. eine wolkige, flockige Beschaffenheit deutet auf einen Weinfehler hin. Ein aufgewirbeltes Depot ist zwar nach Tunlichkeit zu vermeiden, bedeutet jedoch keinen Mangel bzw. Fehler. Ein verwandter Begriff von klar ist sauber (sozusagen ungetrübt). Negative Begriffe sind blind (undurchsichtig, trüb) und stumpf.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien