Im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz begannen 1990 die ersten Weinbaubetriebe mit der Umstellung auf die zunächst als integriert-kontrolliert bezeichnete Wirtschaftsweise. Damals schlossen sich 40 Pfälzer Winzer zum Arbeitskreis „Integrierter Weinbau Pfalz“ zusammen; es folgten die deutschen Anbaugebiete Mosel, Rheinhessen und Nahe. Aus dem Arbeitskreis Pfalz ist dann der „Beratungsring Kontrolliert Umweltschonender Weinbau Pfalz e.V.“, mit derzeit 55 Mitgliedern auf 700 Hektar Rebfläche, entstanden. Insgesamt werden in Rheinland-Pfalz rund 1.000 Hektar Rebfläche nach den KUW-Richtlinien bearbeitet.
Ziel des „Kontrolliert umweltschonenden Weinbaus Pfalz“ ist es, die natürliche Biodiversität (Artenvielfalt) in den Weinbergen zu erhalten: Dies soll unter möglichst weitgehender Schonung des Naturhaushaltes sowie mit einem wirtschaftlich vertretbaren Mehraufwand erreicht werden, um Weine mit höchster Qualität zu erzeugen. Die Grundlage bilden drei Säulen, das sind Einsatz nützlingsschonender Pflanzenschutzmittel, eine gezielte, bedarfsgerechte Düngung und Bodenpflege mit artenreicher Begrünung. Die Winzer verpflichten sich die vom Ministerium vorgegebenen Richtlinien in Rheinland-Pfalz einzuhalten und sich jährlichen Kontrollen zu unterziehen. Bei positivem Ergebnis wird ein Siegel verliehen.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)