Der französische Gartenbauexperte Léopold Laliman (1817-1897) erkannte im Zusammenhang mit der Reblaus-Katastrophe in Frankreich im Jahre 1869 als angeblich erster, dass zahlreiche Amerikaner-Reben gegen die Reblaus immun seien. Damit war er ein Vordenker der Veredelung. Als er aber später bei der vom Landwirtschafts-Ministerium einberufenen Kommission zur Bekämpfung der Reblaus die als Preis für eine Problemlösung ausgesetzten 300.000 Franc einforderte, wurde er abgewiesen. Laliman und der Botaniker Maxime Cornu (1843-1904) übergaben dem Chemiker (und späteren Reblaus-Kommissionsleiter) Louis Pasteur (1822-1895) Weine aus den amerikanischen Hybriden Clinton, Cunningham, Delaware, Herbemont, Isabella und Jacquez (übrigens mit dem Synonym Long Laliman) zwecks Analyse und Verkostung. Zu dieser Zeit gab es neben vielen anderen auch die Idee, das Reblausproblem durch teilweisen Einsatz von Amerikaner-Reben für die Weingewinnung zu lösen. Die Erkenntnisse daraus übergab Pasteur dem damaligen Kommissionsleiter Jean-Baptiste Dumas (1800-1884). Nur der Wein aus der Clinton wies angeblich keinen aufdringlichen bzw. unangenehmen Foxton auf.
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Thomas Götz
Weinberater, Weinblogger und Journalist; Schwendi