Der gebürtige Russe Alexis Lichine (1913-1989) verließ vor der Revolution mit seiner Familie die Heimat und wuchs in Frankreich auf. Nach der amerikanischen Prohibition (1920-1933) arbeitete er in den USA in den 1930er-Jahren ein paar Jahre für den Weinimporteur und Journalisten Frank Schoonmaker (1905-1976). Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) kehrte er nach Frankreich zurückund beschäftigte sich mit Weinhandel. Hauptsächlich verkaufte er deutsche und französische Weine in die USA. Lichine trug maßgeblich dazu bei, französische Weine in den USA beliebt zu machen.
In den 1950er-Jahren gründete er in den USA eine Weinhandelsfirma und vertrieb nur Erzeugerabfüllungen großer und bedeutender Weingüter. Dieses verkaufte er 1964, begann selbst Weinbau zu betreiben und schrieb Bücher über das Thema Wein. Das waren u. a. „The Wines of France“, „Wines & Vineyards of France“ und „Encyclopedia of Wines and Spirits“. Im Jahre 1951 kaufte er das Château Prieuré im Médoc und benannte es Château Prieuré-Lichine. Ein Jahr darauf kaufte er auch das Château Lascombes in Margaux, das er bis zum Verkauf 1971 leitete. Lichine erstellte auch ein einheitliches System für die vielen Bordeaux-Klassifizierungssysteme, das aber nie realisiert wurde.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien