Dieser Weinfehler war früher vor allem bei säure-, alkohol- und gerbstoffarmen Weinen weit verbreitet. Der Begriff „lind“ hat in diesem Fall, wie man vielleicht vermuten könnte, keine positive Bedeutung von „mild“ oder „sanft“. Die befallenen Weine sind getrübt und besitzen eine sirupartige (geschmeidige = linde) Konsistenz. Beim Einschenken in das Glas werden ölige Fäden gezogen. Die Kohlensäurebläschen steigen nur langsam auf und bleiben im Wein „hängen". Deshalb wird das auch mit „öligwerden“, „zähwerden“ oder „schleimigwerden“ beschrieben. Der Wein besitzt einen kratzigen, süßlich-säuerlichen Geschmack nach Käse. Die Ursache ist unsachgemäße Weinbereitung mit mangelnder Hygiene und wird durch Milchsäure-Bakterien (Pediococcus cerevisiae und Pediococcus damnosus = Lindbakterien) sowie Acetobacter (Essigsäurebakterien) verursacht, die sich zumeist auf Grund mangelnder Hygiene von einem verunreinigten Fassboden aus ausbreiten.
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)