Dieses Erziehungs-System (auch U- oder V-Erziehung) wurde Anfang der 1980er-Jahre von Dr. Alain Carbonneau bei der INRA in Bordeaux entwickelt. Es besteht aus einem sich V- bzw. U-förmig sich nach oben öffenden Unterstützungsgerüst, das dem namensgebenden griechischen Musikinstrument ähnelt. Die Rebstämmchen sind ewa 80 cm hoch, der Reihenabstand beträgt zumindest drei Meter. Die Triebe werden so geteilt, dass zwei Laubwände mit einem Hohlbereich in der Mitte entstehen (gegenüber der Spaliereerziehung mit nur einer Laubwand). Dadurch ergibt sich eine Verdoppelung der Blattoberfläche und damit bessere Ausnützung der Sonnenenergie bzw. der Photosynthese-Leistung. Auch die Weinlese ist begünstigt. Nachteile sind der erhöhte Aufwand für die Laubpflege und die schlechte Eignung für einen maschinellen Rebschnitt.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach