Die präsidentielle Republik Argentinien im Süden Südamerikas mit der Hauptstadt Buenos Aires umfasst 2,780.400 km². Sie grenzt im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay und wird im Osten durch den Atlantischen Ozean begrenzt. Bis zu seiner Unabhängigkeit 1816 war es Teil des spanischen Kolonialreiches.
Historie
Im Jahre 1541 pflanzten spanische Conquistadores an der Mündung des Rio de la Plata an der atlantischen Küste Reben an, das blieb aber ohne Erfolg. Der argentinische Weinbau begann mit der Produktion von Messwein. Die Bürger der im Norden liegenden Stadt Santiago del Estero in der gleichnamigen Provinz bauten eine Kirche und suchten einen Pfarrer.
Der mit den Conquistadores aus Spanien gekommene Jesuitenpater Cedrón reiste von der anderen Seite der Anden aus Chile an und brachte als Geschenk Baumwollsamen, Weizen, Gerste und einige europäische Rebsorten mit, darunter die historisch bedeutende Listán Prieto, die hier als Criolla Chica, Uva Negra oder Uva Negra Vino bezeichnet wird (siehe dazu auch unter Criolla). Diese Reben wurden ab dem Jahre 1556 in den drei Provinzen La Rioja, Mendoza und San Juan angepflanzt. Dort ist dann bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zum Teil bereits ein kommerzieller Weinbau entstanden.
Weinbau in der Neuzeit
Als Begründer des argentinischen Weinbaus in der Neuzeit gilt Don Tiburcio Benegas (1844-1910), der im Jashre 1883 in Godoy Cruz das Weingut Trapiche gründete und erfolgreich mit europäischen und chilenischen Reben experimentierte. Sein Schwiegervater Don Eusebio Blanco hatte im Jahre 1872 das Buch „Las viñas y los vinos de Mendoza“ als erstes grundlegendes Werk über den argentinischen Weinbau verfasst. Der französische Agronom Michel Aimé Pouget (1821-1875) erhielt 1853 vom argentinischen Präsidenten Domino Faustino Sarmiento (1811-1888) den Auftrag, geeignete Reben einzuführen.
Besonders die Sorte Malbec (Cot) erwies sich als geeignet und liegt mengenmäßig an der Spitze. In der ersten Hälfte des 18. und gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es zwei große europäische Einwanderungs-Ströme aus Italien, Spanien und Frankreich, da initiiert vom Politiker Nicolás Avellaneda (1837-1885) die Aufenthaltsgenehmigung stark vereinfacht wurden. Diese Emigranten gaben dem Weinbau einen enorm positiven Impuls. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vom Önologen Leopoldo Suárez Zapata (1882-1932) in Mendoza in großem Umfang europäische Reben eingeführt.
Regionen & Anbaugebiete
Die stark zerstückelten Rebflächen erstrecken sich von Salta im Norden bis Chubut im Süden. Sie bilden im Westen einen Streifen in einer Länge von 1.750 und einer Breite 100 Kilometern entlang den Ausläufern der Anden. Die Höhenlage von durchschnittlich 600 bis 1.200 und zum Teil bis 2.400 Meter Seehöhe ergibt kühle Nachttemperaturen. Das Weingut Colomé in Salta kultiviert Reben sogar in 3.111 Meter und besitzt damit die höchstgelegenen Weinberge der Welt.
Auf Grund geringer Niederschläge mit durchschnittlich 200 bis 250 mm im Jahr mit relativ oft Hagel, niedriger Luftfeuchtigkeit und großer Trockenheit (mit dem Vorteil seltener Pilzkrankheiten) ist eine künstliche Bewässerung unumgänglich. Diese erfolgt vor allem durch ein Kanalnetz, das...
