Der Maiwein wird aus Wein unter Zusatz von Waldmeister (Asperula odorata oder auch Galium odoratum) oder dessen Extrakten gewonnen. Hingegen wird der Maitrank (Maibowle) aus trockenem Weißwein, in den Waldmeister oder Extrakte eingemischt wurden, unter Zusatz von Orangen und/oder anderen Früchten, gegebenenfalls in Form von Saft, Konzentraten oder Extrakten, hergestellt und einer höchstens 5%-igen Süßung mit Zucker unterzogen. Beide Bezeichnungen bzw. Rezepturen sind gemäß EU-Verordnung geschützt. Das typisch würzige Aroma nach frischem Heu stammt vom Wirkstoff Cumarin (Kumarin). Davon sollte nicht mehr als 3 g/l verwendet werden, da das schwachtoxische Cumarin zu Kopfschmerzen führen kann. Die erste Erwähnung des Maiweins erfolgte durch den Benediktiner-Mönch und Dichter Wandalbert (813-870) aus dem Kloster Prüm im Jahre 854. Er wurde als medizinisches Getränk zur Stärkung von Herz und Leber im Kloster ausgeschenkt.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach