Jean-Baptiste Lapostolle gründete im Jahre 1827 in Neauphle-Le-Château nahe Paris eine kleine Destillerie, in der Fruchtliköre hergestellt wurden. Unter seinem Sohn Eugène wurde die Firma sehr erfolgreich und begann, Cognac zu erzeugen. Im Jahre 1876 heiratete seine Enkelin den Sohn einer Weinbaufamilie aus der Region Sancerre namens Louis-Alexandre Marnier, wodurch der Doppelfamilienname Marnier-Lapostolle entstanden ist. Louis Alexandre Marnier-Lapostolle kreierte im Jahre 1880 einen neuen Likör aus Cognac und einer Essenz von karibischen Bitterorangen (Bigaradia), der zuerst „Curaçao Marnier“ genannt wurde. Sein Freund César Ritz (Besitzer Ritz-Hotels) schlug als neuen Namen Namen „Grand Marnier“ vor. Unter diesem wurde das Getränk dann nach kurzer Zeit zum beliebten Modegetränk und an vielen europäischen Herrscherhäusern serviert. Heute ist Grand Marnier der bekannteste und am meisten verbreitete französische Likör der Welt. Dieser lässt sich am besten nach einem guten Essen als Digestif pur servieren, wird aber auch in vielen Cocktails und Desserts verwendet.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach