Der später heilig gesprochene Martin von Tours (316-397) wird in vielen Ländern bzw. Weinbaugebieten als Weinheiliger verehrt. Er wurde als Sohn eines römischen Tribuns in Sabaria, dem heutigen Szombathely in Ungarn geboren und kam bereits im Alter von 15 Jahren als Soldat in die Provinz Gallien. Mit 18 Jahren ließ er sich taufen und trat aus dem Heer aus. Über 25 Jahre verbrachte er als Einsiedler in Pannonien und kehrte dann nach Poitiers (Hauptstadt des Départements Vienne, Loire) zurück. Hier ereignete sich auch die oft erzählte Legende, dass er seinen Mantel mit einem Bettler teilte (das Bild links stammt vom Maler El Greco). Als er zum Bischof gewählt werden sollte, versteckte er sich in einem Gänsestall (weil er sich nicht berufen fühlte), doch das Schnattern der Gänse verriet ihn. Darauf ist der Brauch, zu Martini eine gebratene Gans zu verspeisen, zurückzuführen.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien