Bezeichnung (auch Mauche oder Pflanzenkrebs) für eine Rebstock-Krankheit, die aber bei vielen anderen Pflanzen ebenfalls vorkommen kann. An Obstbäumen ist sie als „Wurzelkropf“ gefürchtet. Sie befällt hauptsächlich das oberirdische mehrjährige Holz (selten das einjährige Holz). Am Rebstock wird sie durch das Bakterium Agrobacterium vitis verursacht und tritt besonders nach frostkalten Wintern mit längeren Temperaturen unter 15 °Celsius auf, wodurch die Rebstöcke beschädigt wurden. Sie äußert sich im Frühjahr durch hellbraune Gallen (Wucherungen, Krebsknoten) am Stammunterteil zumeist über der Veredelungs-Stelle, die sich später leistenförmig den Stamm hinaufziehen können. Im weiteren Verlauf wächst das wuchernde und sich verdunkelnde Gewebe aus den Borken heraus und bringt schließlich oft erst nach Jahren den Rebstock zum Absterben. Das Bild zeigt die Krankheit in fortgeschrittenem Stadium an einem Müller-Thurgau-Stock.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena