Spanische Bezeichnung für einen Traubenmost, dessen Gärung durch Hinzufügen von Weingeist oder einem ähnlichen Destillat zumeist ganz verhindert oder sehr frühzeitig gestoppt wurde. Dabei entsteht ein Getränk mit sehr hohem Gehalt an Restzucker und einem Alkoholgehalt von 20% vol und mehr. Es gibt auch Varianten, wo der Most zuerst durch Kochen sirupartig eingedickt wird (siehe dazu unter konzentrierter Traubenmost). Das Produkt dient zum Spriten, wird aber auch als Aperitif getrunken. Der Mistela wurde wahrscheinlich zuerst von den Holländern entwickelt und früher gerne auf Grund der Haltbarkeit auf Schiffen mitgenommen. In Spanien erfolgt damit das Spriten bzw. Süßen von Malaga, Rancio und Sherry. In Frankreich wird das als Mistel oder Mistelle bezeichnete Gemisch in Vin de liqueurs und Vin doux naturels verwendet. In Italien nennt man das bei der Herstellung von Marsala verwendete Gemisch bzw. auch das Verfahren Sifone. Siehe auch unter Weinbereitung.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien