Ein bei den Griechen und Römern in wohlhabenden Kreisen neben dem Met als Tischgetränk sehr beliebter Honigwein. Er war leichter und milder als Wein, auf nüchternen Magen bekömmlicher und als Gustatio (Aperitif) außerordentlich geschätzt. Für die Herstellung sind zwei unterschiedliche Rezepte überliefert. Der römische Autor Columella (1. Jhdt. v. Chr.) empfahl, den Most direkt in der Kelterwanne mit Honig zu mischen, diese Mischung dann in Flaschen zu gießen und nach dreiwöchiger Gärung in neue Flaschen umzufüllen. Üblicher war jedoch, den Honig nicht schon in den Most, sondern erst in den fertigen Wein zu rühren. Dem erhitzten Honig wurde guter Wein untergerührt, im Idealfall ein Falerner, das war der damalige Spitzenwein. Eine Variante wird durch den Schriftsteller Palladius (4. Jhdt. n. Chr.) geschildert. Demnach wird der schon gärende Traubenmost mit Honig nachgesüßt und noch eine Zeit lang weiter vergoren (sozusagen eine frühe Form des Anreicherns).
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)