Ein schon in der Antike bekannter dunkler Süßwein aus Zypern, der auch heute noch zu den bekanntesten Weinen der Insel zählt. Bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. beschrieb der griechische Dichter Hesiod (~750-680 v. Chr.) einen süßen, von sonnengetrockneten Trauben gewonnenen Wein mit der Bezeichnung „Nama“. Er schreibt, dass die Trauben zehn Tage und Nächte lang an der Sonne getrocknet wurden, weitere fünf Tage im Schatten lagen und dann in Krügen zu Wein vergoren wurden. Der englische König Richard Löwenherz (1157-1199) eroberte 1191 während des dritten Kreuzzuges Zypern. Bei der Hochzeit mit Berengaria (1165-1230) wurde so ein Süßwein gereicht, der als Vorläufer des Commandaria gilt und vom König ausdrücklich gelobt wurde.
Nach dem Fall von Akkon im Jahre 1291 gelangte die Insel in Besitz der Tempelritter, die ihren Hauptsitz auf der Burg Kolossi „Grand Commandery“ (Große Kommandantur) nannten. Davon leitete sich der Name ab. Nach dem Verbot der Tempelritter 1312 übernahmen wieder die Johanniter den Besitz und begannen den nun bereits als „Commandaria“ bezeichneten Süßwein an viele europäische Herrscherhäuser zu exportieren. Besonders an das...
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach