Bezeichnung für Süßweine, deren zumeist hoher Gehalt an Restzucker ohne irgendeinen menschlichen Eingriff zustande gekommen ist. Es handelt sich jedoch um keinen weinrechtlichen, sondern rein fachlichen, umgangssprachlichen Begriff. Die Gärung muss auf natürliche Weise ohne Eingriffe bzw. ohne Hilfsmittel beendet worden sein, indem die Hefen die Tätigkeit beendeten. Ebenso darf keine Anreicherung (Aufbesserung), Süßung oder Spritung (Alkoholzugabe) erfolgt sein. Natursüße Weine sind zum Beispiel Ausbruch, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Strohwein und Eiswein. Die französische Bezeichnung für natursüße Weine ist Vin naturellement doux. Der Begriff Vin doux naturel (VDN) hingegen hat jedoch eine etwas andere Bedeutung. Siehe bezüglich aller Geschmacksrichtungen von trocken bis süß unter Zuckergehalt.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien