Häufiger Einzellagenname in Deutschland. Er leitet sich zumeist von einem (gegebenenfalls nicht mehr vorhandenen) herrschaftlichen Gebäude auf der Spitze einer Anhöhe ab.
Der obere Teil dieser Einzellage unterhalb der Burgruine Höhingen wurde im Jahre 1819 durch Sprengung der steilen Felswände in Rebanlagen umgewandelt. Die in Form von vier Amphitheatern nach Westen bis Südosten, jedoch überwiegend südlich ausgerichteten Weinberge in 190 bis 320 Meter Seehöhe mit 20 bis 80% Hangneigung umfassen 80 Hektar Rebfläche. Die sehr große und deshalb bezüglich des Bodens heterogene Lage wird in die vier Bereiche Böhmischberg, Büchsenberg, Schlossberg und Schneckenberg unterteilt.
Die Böden bestehen aus dunklem, verwittertem skelettreichem Vulkangestein mit zum Teil künstlich aufgebrachter Lössauflage. Hier werden hauptsächlich die Sorten Riesling, Spätburgunder, Grauburgunder, Weißburgunder und Silvaner angebaut. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Augit, Dr. Heger, Freiherr von Gleichenstein, Keller Franz, St. Remigius, Wagner Peter, Waßmer Fritz, Wassmer Martin und Winzergenossenschaft Achkarren.
Die nach Süden ausgerichteten Weinberge mit 5 bis 40% Hangneigung umfassen 15 Hektar Rebfläche auf tonigem Lehmboden. Hier werden Riesling und Burgundersorten kultiviert. Anteile haben zum Beispiel die Weingüter Forster Georg, Joh. Bapt. Schäfer, Pieroth, Schlossgut Diel und Weingut in den Zehn Morgen.
Hier standen einst die beiden Stammburgen der Grafen zu Castell. Um das Jahr 1266 erfolgte eine gräfliche Besitzteilung, wobei in der Teilungsurkunde erstmals die wichtigsten Casteller Weinbergslagen erwähnt wurden. Vom im 16. Jahrhundert erbauten Schloss ist heute nur mehr ein Treppenturm erhalten.
Der nach Süden, Südwesten und Westen ausgerichtete kesselförmige Weinberg in 300 bis 390 Meter Seehöhe mit 40 bis 70% Hangneigung umfasst 4,5 Hektar Rebfläche. Die erosionsgefährdeten an der Oberfläche graublauen Böden bestehen aus Gipskeuper, kalkhaltigem Mergel und grusigem Tonstein mit Einlagerungen von Alabaster. Hier werden die Sorten Silvaner, Riesling und Rieslaner kultiviert. Die Lage ist im Alleinbesitz des Weingutes Fürstlich Castell’sches Domänenamt. In der unteren Hangmitte des Schlossbergs befindet sich die Lage Reitsteig.
Der nach Süden ausgerichtete Weinberg liegt direkt unter den Mauern der Reichsburg Cochem. Dieser Berg bzw. die Burg waren im Verlaufe der Geschichte immer wieder ein Schauplatz grimmiger Kämpfe und Belagerungen. Auf den steilen Rebflächen in 70 Meter Höhe über der Mosel wurzeln die Reben in brüchigem Blauschiefer mit wenig Feinerde. Im Jahre 1998 wurde der steile Hang mit hohem Aufwand völlig neu in Terrassen angelegt. Hier werden hauptsächlich die Sorten Riesling und Spätburgunder (Pinot Noir) kultiviert.
Der nach Südosten bis Südwesten in Form eines Kessels ausgerichtete Weinberg mit 20 bis 60% Hangneigung umfasst 3,8 Hektar Rebfläche auf skelettreichem Granit- und Gneisverwitterungsboden. Die Lage ist im Alleinbesitz des...
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)