Der Bundesstaat an der südlichen Atlantikküste mit der Hauptstadt Raleigh wurde schon Anfang des 17. Jahrhunderts von englischen Kolonisten besiedelt und zählt zu den 13 Gründerstaaten der USA. Von hier stammt die historische Sorte Catawba, mit der John Adlum (1759-1836) und Nicholas Longworth (1783-1863) im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts amerikanische Weingeschichte schrieben. Von hier stammt auch die ebenfalls bedeutsame Sorte Scuppernong, die 2001 sogar offiziell zur Staatsfrucht North Carolinas ernannt und damit zum Wahrzeichen des Staates deklariert wurde. Um das Jahr 1680 siedelten sich hier und im Nachbarstaat South Carolina viele aus Frankreich vertriebene Hugenotten an und brachten ihre Weinbau-Kenntnisse mit. In größeren Mengen werden Hybriden und Varietäten der amerikanischen Spezies Vitis labrusca und Vitis rotundifolia kultiviert. Zunehmend werden aber auch europäische Sorten wie Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot Gris, Pinot Noir, Riesling, Sauvignon Blanc, Syrah, Viognier und Zinfandel angebaut.
Erst im Jahre 2003 wurde als erster AVA-Bereich Yadkin Valley klassifiziert, dem dann als zweiter Swan Creek folgte. Der Schwerpunkt des Weinbaus liegt um Winston-Salem, welches auch ein Tabakanbau-Zentrum ist. Insgesamt gibt es rund 25 Produktions-Betriebe. Das Weingut „Biltmore Estate Wine“ bei der Stadt Asheville (hier wurde der Schriftsteller Thomas Wolfe geboren) ist mit rund 3.500 Hektar Rebfläche das größte Amerikas. Hier steht auch das von George Washington Vanderbilt (1862-1914) erbaute und im Jahre 1895 eröffnete Biltmore House, ein im französischen Renaissance-Stil gestaltetes grandioses Schloss mit 250 Zimmern. Das Anwesen ist das mit 600.000 Besuchern jährlich meistbesuchte Weingut Amerikas (Mondavi hat rund 100.000 Besucher). Weitere bekannte Weinproduzenten sind Black Wolf Vineyards, Germanton Vineyard & Winery, Hanover Park Vineyard, Ray Len Vineyards, Rag Apple Lassie Vineyards, Shelton Vineyards und Westbend Vineyards.
