Französische Bezeichnung (auch Primeur oder Filius) für einen schnell vergorenen jungen und unkomplizierten Wein, der noch im Erntejahr abgefüllt wird und zum raschen Genuss bestimmt ist (bei manchen Weinen empfiehlt sich dies innerhalb weniger Wochen). Bei einem Rotwein dauert die Maischegärung in diesem Fall nur wenige Tage. Diese spritzigen und fruchtigen Weine sind durch den erfolgreichen Beaujolais Nouveau in den 1970er-Jahren zuerst in Frankreich und später auch in vielen anderen Ländern populär geworden. Sinngemäß haben in Italien der Novello und in Spanien der Joven dieselbe Bedeutung.
In Frankreich gibt es einige Appellationen mit Nouveau/Primeur-Varianten wie zum Beispiel Côtes du Rhône, Gaillac, Languedoc, Touraine und Ventoux. Der Beaujolais Nouveau darf ab dem dritten Donnerstag im November vermarktet werden, bei einem IGP-Nouveau (Landwein) ist dies schon ab dem dritten Donnerstag im Oktober möglich. Zumeist handelt es sich bei einem Nouveu um einen Rotwein. Um das gewünschte Geschmacksbild zu erreichen, werden solche Weine mit der Methode Macération carbonique (Kohlensäure-Maischung) erzeugt. Siehe auch unter Jungwein und Weinbereitung.
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Dominik Trick
Technischer Lehrer, staatl. geprüfter Sommelier, Hotelfachschule Heidelberg