Die weiße Rebsorte stammt vermutlich aus Deutschland. Es gibt über 150 Synonyme, die das hohe Alter und die weltweite Verbreitung dieser Cépages nobles-Rebe in nahezu allen weinbaubetreibenden Ländern bezeugen. Die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Risling (Bulgarien); Edler Riesling, Gelber Riesling, Gräfenberger, Hochheimer, Johannisberger, Kleinriesling, Klingelberger, Rissling, Rüsseling, Weißer Riesling (Deutschland); Raisin du Rhin, Rhin, Riesling Rhénan (Frankreich); Riesling Renano (Italien); Rajinski Riesling (ehemaliges Jugoslawien);
Rizling Rajnski (Kroatien); Rislinoc (Moldawien); Rheinriesling, Ritzling (auch eine Riede in der Wachau), Weißer Riesling (Österreich); Riesling de Rhin (Rumänien); Johannisberg, Johannisberg Riesling, Petit Rhin (Schweiz); Rizling Rýnsky (Slowakei); Renski Rizling (Slowenien); Lipka, Ryzlink Rýnský, Starovetski (Tschechien); Beyaz Riesling (Türkei); Рислінг, Rislinok (Ukraine); Fehér Rajnai, Rajnai Rizling (Ungarn); Rhine Riesling, White Riesling (Kalifornien-USA).
Gemäß vom Rebengenetiker Dr. Ferdinand Regner im Jahre 1998 durchgeführte DNA-Analysen ist der Riesling aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen (Vitis vinifera sylvestris x Traminer) x Weißer Heunisch (Gouais Blanc) entstanden. Von der Wildrebe stammen die kleinen Beeren und die Frosthärte, vom Traminer die würzigen Noten und der Heunisch brachte späte Reife, Robustheit und Säurepotential ein. Zu bemerken ist, dass zwar Gouais Blanc, jedoch die Beteiligung von Wildrebe und Traminer nicht gesichert sind. Gemäß zuletzt erfolgter DNA-Analyse im Jahre 2021 handelt es sich um eine Kreuzung zwischen unbekannter Muttersorte x Gouais Blanc.
Die seltene Spielart Roter Riesling ist kein Vorläufer, sondern eine Mutation des Weißen Riesling und die Sorte Blauer Riesling enstammt einer Kreuzung unbekannte Muttersorte x Savagnin Blanc (Traminer). Der Weiße Riesling darf auf Grund morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Crouchen, Menu Pineau, Pedro Ximénez, Räuschling oder Sauvignonasse verwechselt werden. Es gibt auch keine nähere Beziehung zum Welschriesling (Graševina).
Der prestigeträchtige Name Riesling wurde weltweit oft irreführend und zum Teil mit voller Absicht missbräuchlich verwendet. Denn fast alle diese Sorten weisen keine genetische Beziehung auf:
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Lothar Lindner
Innsbruck