Die weiße Rebsorte stammt aus Österreich. Synonyme sind Blanke, Fuchsbraune, Kahlenberger Weiße, Weiße (Österreich); Austriai, Ausztriai, Ausztriai Fehér, Osztrak Fehér, Widenska (Ungarn). Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Braunweißer Veltliner oder Silvaner verwechselt werden. Gemäß 1999 erfolgten DNA-Analysen handelt sich um eine vermutlich natürliche Kreuzung zwischen Weißer Heunisch (Gouais Blanc) x unbekannter Sorte. Die Sorte ist Elternteil von Silvaner. Die Rebe ist widerstandsfähig gegen verschiedene Rebstock-Krankheiten. Sie erbringt gelbgrüne, kräftige und säurebetonte Weißweine. Die Sorte war Anfang des 19. Jahrhunderts in den Weinorten rund um den Wiener Kahlenberg in Grinzing, Heiligenstadt, Klosterneuburg, Nußdorf (Nußberg) und Weidling stark verbreitet. Sie hat den guten Ruf des beliebten Heurigenweins „Grinzinger“ (bis 90% Österreichisch-Weiß, Rest Traminer) begründet. Die Rebe ist nicht mehr im Sortenkatalog, darf aber auf bestehenden Flächen angebaut werden. So wird sie zum Beispiel vom Bioweingut Alois Raubal in Gumpoldskirchen (NÖ) kultiviert. Im Rebenmuseum des Weinguts Franz Leth in Fels am W. befinden sich ebenfalls ein paar Rebstöcke. Im Jahre 2016 wurden keine Bestände ausgewiesen (Statistik Kym Anderson).
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena