Bezeichnung (auch Findling) für die natürliche Befruchtung von Pflanzenblüten, auf englisch „open pollinated“ (Abkürzung O.P.). Die Narben der Blüten werden dabei „offen“, das heißt auf natürliche Art und Weise durch Wind-, Insekten- oder Selbstbestäubung (ohne künstliche Hilfe durch Menschen) befruchtet. Wenn die Rebkerne später ausgesät werden, dann entstehen daraus neue Abkömmlinge, deren Pollenspender (Vatersorte) a priori nicht bekannt sind. Durch Insekten oder Wind kann eine Fremdbefruchtung mit Pollen anderer Sorten aus der näheren Umgebung erfolgt sein, aber eben auch Selbstung (Selbstbefruchtung). Die Vatersorte kann nur vermutet werden. Offen abgeblüht steht im Gegensatz zur bewussten Kreuzung bei Neuzüchtungen, für die ausgesuchte Mutter- und Vatersorten verwendet werden und eine Selbstbestäubung zuvor durch Kastration der Blüten verhindert wird (siehe dazu unter Blüte und Züchtung).Eigentlich sind alle ohne menschlichen Einfluss durch natürliche Kreuzung entstandenen Rebsorten sinngemäß als offen abgeblüht zu betrachten.
Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.
Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)