Der Bundesstaat mit der Hauptstadt Columbus liegt zwischen dem Lake Erie im Norden und dem Ohio River im Süden im zentralen Nordosten der USA. Er ist von besonderer historischer Bedeutung für den amerikanischen Weinbau. Der Landvermesser John Adlum (1759-1836) überließ 1825 dem Rechtsanwalt Nicholas Longworth (1783-1863) einige Catawba-Stecklinge, der sie in großem Umfang auf seinen Ländereien nahe Cincinnati am Ohio River anpflanzte. Er produzierte daraus den ersten amerikanischen Schaumwein „Sparkling Catawba“ und wurde zum ersten großen kommerziellen Wein-Produzenten Amerikas. Catawba-Wein wurde zu dieser Zeit sogar nach Europa exportiert und fand hier guten Anklang. Der Ohio River wurde als der „Rhein Amerikas“ bezeichnet. Im Jahre 1859, kurz vor dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865), stand am Ohio River ein Drittel der Rebflächen Amerikas und es wurde doppelt so viel Wein als in Kalifornien erzeugt. Nach dem Bürgerkrieg gab es durch die Bewegung der Temperenzler (Alkohol-Gegner) eine starke Einschränkung des Weinbooms.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach