Größter US-amerikanischer AVA-Bereich in der Größe von 64.000 km² (6,4 Mio Hektar), die sich über die vier US-Staaten Indiana, Kentucky, Ohio und West Virginia erstreckt. Natürlich ist nicht die gesamte Fläche mit Reben bestockt. Der namensgebende 1.579 Kilometer lange Ohio River entsteht durch die Vereinigung der beiden Flüsse Allegheny River und Monongahela River nahe Pittsburgh (Pennsylvania). Er durchfließt insgesamt sechs Staaten und mündet bei Kairo (Illinois) in den Mississippi. Der Ursprung des Weinbaus geht auf das Jahr 1798 zurück, als die Kentucky Vineyard Society gegründet wurde. Einst war das Ohio River Valley die größte Weinbauregion Nordamerikas. Durch den amerikanischen Sezessionskrieg (1861-1865) wurde aber die lokale Bevölkerung so stark dezimiert, dass nur mehr wenige für die Weingartenpflege übrig blieben. In den folgenden Jahren wurden die Weingärten durch den Echten Mehltau verwüstet. Der vernichtende Schlag für den Weinbau in dieser Region kam mit der nationalen Prohibition (1920-1933). Als in den frühen 1960er-Jahren die zweite Weinrevolution begann, erlebte die historische Ohio River Valley Region einen Wiederaufschwung mit Dutzenden von Weingütern entlang des Ohio-Flusses. Die Weingüter in den vier US-Staaten produzieren Weine vor allem aus den hybriden Züchtungen Baco Noir, Maréchal Foch, Seyval Blanc und Vidal Blanc, sowie den europäischen Sorten Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Riesling.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach