Die weiße Rebsorte stammt aus Deutschland. Synonyme bzw. farbliche Spielarten sind unter anderem Gelber Orléans, Gros Riesling, Grüner Orléans, Hartheunisch, Harthengst, Orleaner, Orléans Jaune, Orléanstraube, Orleanzer, Orlänzsch, Weißer Wälscher und Weißer Orléans. Das Attribut „hart“ bezieht sich auf die dickschaligen Beerenhäute der ertragreichen Rebe. Sie erbringt alkohol- und körperreiche, säurebetonte Weißweine mit vielfältigen Aromen nach getrockneter Aprikose, Kräutern, Heu und Bienenwachs. Gemäß DNA-Analysen gibt es keine (früher vermutete) Verbindung zur Sorte Heunisch (Gouais Blanc), obwohl scheinbar einige Synonyme darauf hinweisen. Nach einer Hypothese von Lambert von Babo (1790-1862) soll sie auf Geheiß von Kaiser Karl dem Großen (742-814) aus Orléans eingeführt und am Rüdesheimer Berg angepflanzt worden sein, der später auch „Berg Orléans“ hieß. In der Gegend von Orléans wurden aber nie Sorten dieses Namens erwähnt.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien