Der legendäre Mönch Dom Pierre Pérignon (1638-1715) vom Orden der Benediktiner (übrigens die selben Lebensdaten wie König Ludwig XIV.) trat im Jahre 1668 in die Abbaye Saint Pierre d’Hautvillers in der Funktion als Cellerar (Wirtschafts-Verantwortlicher) ein. Diese Abtei lag im Département Marne, dem Kerngebiet der Champagne, inmitten von Weinbergen auf einem Hügel, nahe Paris. Das Kloster und die Weinberge ringsum wurden durch die zentrale Lage immer wieder Opfer von Verwüstungen und Zerstörungen durchmarschierender Heere. Zwei Jahrzehnte vor dem Eintritt Pérignons war der Dreißigjährige Krieg zu Ende gegangen, der in ganz Europa einen Niedergang des Weinbaus brachte, von dem sich viele Gebiete bis heute nicht mehr erholt haben. Doch gerade zu dieser Zeit begann der große Aufschwung der Champagne zu einem ganz besonderen Weinbaugebiet. Der Bereich Aÿ, auch heute berühmtester Weinort der Region, galt schon damals als Kürzel für ausgezeichnete Weine und war als Synonym bezüglich hoher Qualität für die ganze Gegend gebräuchlich.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach