Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich. Synonyme sind Blaue Pique Poule, Kék Piquepoul, Languedocien, Pical, Pical Negro, Pical Polho, Pical Polo, Picapoll, Picapolla, Picapoll Negro, Picapoll Tinta, Picpoul, Picpoule, Pikpul Chery, Piquepoule und Piquerette Noir. Die erste Erwähnung erfolgte bereits im Jahre 1384 unter Picapoll Nigri, von der die farblichen Spielarten Piquepoul Blanc und Piquepoul Gris mutiert sind (siehe unter Piquepoul). Trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer oder Namensähnlichkeiten darf sie nicht mit den Sorten Calitor Noir (Piquepoul de Fronton) oder Cinsaut (Piquepoul d’Uzès) verwechselt werden. Die mittel bis spät reifende, recht ertragreiche Rebe ist anfällig für Botrytis und Echter Mehltau. Sie erbringt hellrote, alkoholreiche, aromatische Weine, die sich auch sehr gut für die Produktion von Roséweinen eignen. Die Sorte ist unter anderem in den Weinen der Appellationen Châteauneuf-du-Pape, Côtes du Rhône, Grignan-les-Adhémar und Ventoux (Rhône), sowie Minervois (Languedoc) zugelassen. In Frankreich wird sie auf 58 Hektar angebaut. Weitere Bestäünde gibt es in Spanien mit vier Hektar in der Region Katalonien sowie Portugal mit sechs Hektar, wo im Vinho Verde zugelassen ist. Im Jahre 2016 belegte sie insgesamt 69Hektar Rebfläche (Statistik Kym Anderson).
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach