Eine regionale Spezialität aus der Stadt Obernai 25 km südwestlich von Straßburg im französischen Elsass (Bas-Rhin). Die eigentümliche Bezeichnung leitet sich nach einer angeblich wahren Begebenheit ab. Im Jahre 1562 beehrte Kaiser Ferdinand I. (1503-1564) die Stadt mit seinem Besuch, die ihm ihren berühmten Wein anbot. Der Kaiser fand die Kreszenz ganz vorzüglich. Geschmeichelt durch dieses Lob und gestand der Bürgermeister dem Kaiser, dass die Obernaier noch einen besseren Wein besäßen, den sie aber für ihren eigenen Verbrauch vorbehielten. Der Kaiser war über diese Bemerkung entrüstet und wohl auch enttäuscht, dieses göttliche Getränk nicht gekostet zu haben. Er reagierte auf heftige Weise, versuchte aber trotzdem, die Würde zu bewahren, die einer erlauchten Majestät geziemt. Zuletzt überreichte er dem Bürgermeister eine Pistole und gebot ihm, sie demjenigen zu geben, der - wenn überhaupt möglich - noch unverfrorener ist als er. Seitdem nennt man allgemein den Wein, den die Obernaier selbst trinken, den „Pistolenwein“. Es wird auch ein Wein namens „Vin du Pistolet d’Obernai“ vermarktet. Siehe auch eine Aufstellung weiterer kurioser Weine unter Spezialweine.
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Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)