Bekannte Stadt im Nordosten des niederösterreichischen Weinbaugebietes Weinviertel, nur rund 15 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Die Stadt liegt am Südhang des Falkensteiner Hügellandes. Sie liegt auf der so genannten „Brünner Straße“, einem alten Handelsweg von Wien nach Brünn. Davon leitet sich auch die Bezeichnung Brünnerstraßler für den typischen eher säurebetonten Wein ab. Schon im Jahre 1194 als „Poistorf“ erwähnt, ist die dokumentarische Nennung als Weinbau-Gemeinde erstmals 1334 erfolgt. Das Wappen der Stadt befindet sich an der Pestsäule im Zentrum. Es zeigt zwei Weinbauern, die auf einer Stange eine riesige Weintraube tragen. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges konnten die Poysdorfer 1645 durch 1.000 Eimer Wein (je 56 Liter) und ein Festmahl die Stadt vor der Plünderung und Brandschatzung bewahren. Im Herbst 1814 reisten Zar Alexander I. (1777-1825) von Russland und König Friedrich-Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) zum Wiener Kongress an und machten in Poysdorf Station. Der resche Veltliner fand den Geschmack der höchsten Persönlichkeiten und so ergab es sich, dass Poysdorfer Weine ab diesem Zeitpunkt nach Russland exportiert wurden.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)