Dass es wahrscheinlich zumindest schon im Mittelalter Wettbewerbe gegeben hat, lässt das aus dem 13. Jahrhundert stammende Streitgedicht „La bataille des vins“ (Die Schlacht der Weine) des Minnesängers Henri d’Andeli vermuten. In diesem wird von einem Wettkampf zwischen 70 Weinen mit einem Überraschungssieger berichtet. Speziell in Frankreich gab es schon im 19. Jahrhundert mehr oder weniger regelmäßige Bewertungen größeren Umfangs. Die ersten internationalen Weinbewerbe wurden unter anderem im Rahmen der Weltausstellungen veranstaltet, die Erste fand im Jahre 1851 in London statt.
Die wohl bekanntste Weinklassifizierung aus dieser Zeit ist die legendäre Bordeaux-Klassifizierung. Diese fand im Jahre 1855 in Paris unter der Ägide von Napoleon III. (1808-1873) ebenfalls anlässlich einer Weltausstellung statt. Es handelt sich dabei um sogenannte Prä-Phylloxera-Weine (vor der Reblaus), die sich deshalb und auch durch völlig anderen Produktionstechniken von den heutigen Weinen dieser zumeist noch heute bestehenden 61 Châteaux stark unterscheiden. Trotzdem werben nach eineinhalb Jahrhunderten einige Produzenten immer noch voller Stolz mit dem dabei errungenen Rang auf dem Etikett. Aus der Neuzeit ist die vermutlich intensivste und längste unter der Bezeichnung Paris Wine Tasting bekannte Klassifizierung zu erwähnen, der sich mit zum Teil denselben Weinen in vier Etappen über einen Zeitraum von dreißig Jahren hinzog.
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Roman Horvath MW
Domäne Wachau (Wachau)