Der französische Önologe und ehemalige Weingutsbesitzer Bruno Prats prägte durch seine Aktivitäten einen neuen Qualitätsstandard. Im Jahre 1970 erbte er mit zwei Brüdern das Château Cos d’Estournel in Saint-Estèphe und leitete es bis zum Jahre 1998. In dieser Zeit erreichte er durch penible und kompromisslose Maßnahmen bzw. Methoden eine enorme Qualitätsverbesserung. Bei der Bordeaux-Klassifizierung 1855 wurde das Château mit dem zweiten Rang (Deuxième Cru Classé) klassifiziert. Prats Wein wurde mit dem später geflügelten Begriff „Super-Second“ bezeichnet. Das bedeutet, dass er sich auf Grund seiner hohen Qualität eigentlich den ersten Rang (Premier Cru Classé) verdienen würde. Sein Sohn Jean Guillaume ist in seine Fußstapfen getreten, er führt nun als Nachfolger seines Vaters das Weingut. Bruno Prats legte immer großen Wert auf die Unverwechselbarkeit der Herkunft und der damit verbundenen Philosophie der Einheit von Boden, Klima und Rebsorten. Für den Begriff Terroir schuf er eine einprägsame Definition. Seit dem Verkauf seines Weinguts ist er weltweit als Berater bzw. bei Joint Ventures tätig, u. a. in Portugal beim Portweinhaus Symington, sowie in Chile und Südafrika.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)