Bezeichnung (auch Krallen, Krängel, Nudeln, Zwickel, Zwinkel) für die Befestigungsorgane der Weinrebe. Diese zählt zu Schlingpflanzen, deren natürliche Stützen andere Pflanzen, schlanke aufstrebende Gehölze aber auch herabhängende Kletterpflanzen (Lianen) sind. Bei den Ranken handelt sich um ein umgewandeltes Traubenstielgerüst, der Rispe des Blütenstandes (Gescheine bzw. spätere Weintrauben). Sie sind mit den Gescheinen auch eng verwandt. Dies zeigt sich durch vorkommende Mischformen, denn Seitenarme der Ranke können einige Blüten und jene von Gescheinen können Ranken aufweisen. Am Knoten des Triebes stehen sie immer dem Blatt gegenüber. Bei den europäischen Sorten (Spezies Vitis vinifera) ist die Rankenfolge diskontinuierlich (mit räumlichen Unterbrechungen). Das bedeutet, dass in der Knotenabfolge am Trieb nach zwei rankentragenden Knoten ein Knoten ohne Ranke folgt. Sie sind gabelig zwei bis vierarmig verzweigt.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena