Der Weinbaufachmann Emerich Ráthay (1845-1900) entstammte einer ungarischen Adelsfamilie und studierte an der Universität in Wien. Er wurde im Jahre 1874 von August-Wilhelm Babo (1827-1894) an das Klosterneuburger Weinbauinstitut (Niederösterreich) berufen und lehrte hier die Fächer Mineralogie, Geologie, Botanik, Zoologie und Pflanzen-Krankheiten. Der Schwerpunkt seiner zoologischen Studien war die Biologie der Reblaus, des Traubenwicklers und der San-José-Schildlaus, worüber er in großem Umfang publizierte. Ab den 1880er-Jahren beschäftigte er sich mit Pilzkrankheiten, besonders mit dem Falschen Mehltau. Weiters tat er sich in der Erforschung der verschiedenen Blütenformen und der Samenbildung von Vitis-vinifera-Sorten und Amerikaner-Reben hervor und leistete Pionier-Arbeit bei der Neuzüchtung von Rebsorten. Darüber veröffentlichte er im Jahre 1888 das Werk „Die Geschlechtsverhältnisse der Reben und ihre Bedeutung für den Weinbau“.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien