Trivial-Bezeichnung (auch Schreiber, Weinlaub-Fallkäfer) für die Blattkäferart Bromius obscurus. Fallkäfer leitet sich davon ab, dass sich der Käfer bei Gefahr vom Blatt fallen lässt und sich tot stellt. Und der Name Schreiber davon, dass die Fraßstellen an den Blättern wie Textzeilen aussehen. Es gibt zumindest zwei wirtsspezifische Arten, nämlich eine für Weinreben und eine für Weidenröschen. Der Körper des an der Weinrebe lebenden fünf bis sechs Millimeter langen Käfers ist schwarz gefärbt, die Flügeldecken hingegen können rotbraun sein. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast über die gesamte nördliche Hemisphäre.
Die Weibchen legen die Eier an der Blattunterseite oder in Spalten der Pflanze ab, aus denen nach wenigen Tagen die Larven schlüpfen und sich im Boden verkriechen. Dort werden Wurzeln angefressen. Die Überwinterung erfolgt im Boden und im Frühjahr die Verpuppung. Die Käfer erscheinen von Mai bis Oktober. Im Pflanzengewebe (Stiele, Blätter und Früchte) werden streifenförmige Löcher von ungefähr einem Millimeter Breite und zehn bis fünfzehn Millimeter Länge gefressen. Der Rebenfallkäfer verursacht aber keine größeren Schäden, in Österreich gilt er als ökonomisch bedeutungslos und „nicht bekämpfungswürdig“. Falls notwendig, werden die Larven durch Überflutung der Kulturen mit Wasser im Frühjahr ertränkt. Siehe eine Aufstellung aller Schädlinge unter Rebstock-Feinde.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach