Der geharzte Wein (Rezine = Harz) zählt wohl zu den bekanntesten Weinen Griechenlands, der schon im antiken Hellas hergestellt wurde. Durch das heiße Klima wurden die Griechen mit dem Problem der Haltbarkeit konfrontiert. Deshalb dichtete man die Amphoren mit Kiefernharz ab oder gab auch auf die Oberfläche des Weines eine Harz-Öl-Schicht. Fälschlicherweise nahm man aber damals auf Grund fehlender Kenntnis an, dass die ausschließlich durch den Verschluss erreichte bessere Haltbarkeit auf das Harz zurückzuführen sei. Daraus entwickelte sich der für die griechische Trinkkultur charakteristische Wein, wobei die Methode des Harzens bis heute angewendet wird. Neben dem Verdea von der ionischen Insel Zakynthos ist dies einer der zwei Weine, die mit dem speziellen Prädikat OKP (ursprungsgeschützt und mit traditioneller Keltermethode) ausgezeichnet sind. Retsina-Weine werden in den Versionen weiß, rosé und rot produziert. Die häufigste Form ist der weiße Retsina, der zumeist aus der Rebsorte Savatiano und in geringen Mengen aus der Sorte Roditis oder auf Samos auch aus Moschato Aspro (Muscat Blanc) gekeltert wird. Der als Kokkineli bezeichnete Roséwein wird aus einem Traubengemisch von Savatiano und Mandilaria gewonnen, die rare rote Version wird ausschließlich aus der Sorte Mandilaria produziert.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)