Die rote Rebsorte stammt aus Italien. Synonyme sind Rossara Gentile, Ross Ciàr, Rossera und Varenzasca. Der Name bezieht sich auf den möglichen Ursprungsort Trentino, sowie auf die rötlichen Beeren. Sie darf trotz scheinbar darauf hinweisender Synonyme bzw. morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit den Sorten Rossara oder Rossola Nera verwechselt werden. Auch zu keiner der vielen Schiava-Sorten (Vernatsch) gibt es keine Verbindung. Gemäß im Jahre 2013 erfolgten DNA-Analysen ist Rossara Trentina eine der vielen Nachkommen von Gouais Blanc (Weißer Heunisch); der zweite Elternteil ist unbekannt. Die in den italienischen Rebsortenlisten als eigenständig geführte Rebsorte Schiava Lombarda ist gemäß DNA-Analysen identisch (persönliche Information von Dr. Erika Maul vom JKI). Dies basiert allerdings auf nur 15 DNA-Markern (siehe dazu unter Molekulargenetik). Eine genetische Beziehung besteht zur Sorte Sgavetta. Die spät reifende, ertragreiche Rebe ist widerstandsfähig gegen Falscher Mehltau, jedoch anfällig für Pilzkrankheiten wie Echter Mehltau, Botrytis und Flavescence dorée. Sie erbringt frische, parfümierte Rotweine mit apfelähnlicher Säure. Die Sorte wird hauptsächlich in der Rotaliano-Ebene im Trentino angebaut, wo sie oft mit den Sortren Negrara Trentina und Teroldego verschnitten wird. Im Piemont wird sie unter dem Namen Varenzasca kultiviert. Im Jahre 2016 wurden 6 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien