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Schädlinge

Eine komplette Aufstellung bezüglich aller schädlichen Einflüsse im Weinbau (Schadorganismen, Schadstoffe, Tiere, Krankheiten, Wetter und Umwelt) siehe unter Rebstock-Feinde.

Die zahlreichen Feinde der Weinrebe gliedern sich in die Gruppen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, sowie tierische Schädlinge, die indirekt durch Übertragung von Krankheiten oder direkt durch zum Beispiel Wurzelfraß oder Folgeschäden wie zum Beispiel Fäulnis wirken. Außerdem werden einige Krankheiten auch durch Nährstoffmangel verursacht. Viele Krankheiten sind europäischen Ursprungs, einige wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts von Nordamerika „importiert“. Das waren in dieser Reihenfolge Reblaus, Echter Mehltau (Oidium), Falscher Mehltau (Peronospora) und Schwarzfäule (die als „vier große Plagen“ bezeichnet wurden), sowie erst in den 1940er-Jahren Flavescence dorée (Goldgelbe Vergilbung).

Rebstock-Feinde - Reblaus, Echter Mehltau, Falscher Mehltau, Schwarzfäule

Bekämpfung

Es wäre fatal, diese Krankheiten und Schädlinge erst beim Auftreten zu bekämpfen. Deshalb erfolgt dies heute prinzipiell durch präventive Maßnahmen. Das sind Rebsortenwahl (pilzwiderstandsfähige PIWI-Sorten), biotechnische Maßnahmen wie Veredelung, entsprechende Weingartenpflege, mechanische Verfahren (Schutzgitter gegen Vögel), Einsatz chemischer Mittel (Pestizide) sowie zunehmend auch durch ökologische Methoden wie Nützlinge oder Verwirrmethode. Die umweltschonenden Pflanzenschutzmaßnahmen sind Teilbereiche des Biologischen (Ökologischen) Weinbaus verschiedener Form.

Resistenz

Im Verlaufe der viele Millionen Jahre langen Entwicklungsgeschichte haben Rebsorten eine Resistenz (Widerstandsfähigkeit) gegenüber ihren Feinden wie zum Beispiel Reblaus und Mehltau, sowie gegen extreme Umwelt-Bedingungen wie Trockenheit, Dürre oder Frost entwickelt. Diese Eigenschaften werden speziell bei der Neuzüchtung von Rebsorten berücksichtigt. Tierische Schädlinge, vor allem Insekten mit ihren Eiern und Larven, werden auch durch ihre natürlichen Feinde bzw. Gegenspielern, das heißt von anderen Insekten oder Kleinstlebewesen eliminiert. Das wird heute bei der Schädlinsgbekämpfung bewusst ausgenützt, indem man zum Beispiel bewusst Marienkäfer aussetzt oder in den Boden Nematoden einbringt. 

Testverfahren

In den letzten Jahrzehnten wurden einige Testverfahren entwickelt, um Rebstock-Krankheiten, bei Importen auch in Quarantäne, identifizieren zu können. Das sind ELISA, Indexing und PCR (Polymerase Chain Reaction). Einige (latente) Krankeiten können auch durch infiziertes Pflanzenmaterial beim Veredeln weiterverbreitet werden, zum Beispiel die Holzkrankheiten-Gruppe Rugose Wood-Complex. In Österreich wurde diesbezüglich 1993 ein Projekt mit dem Ziel gestartet, durch entsprechende Analysen und Auswahl möglichst gesunden Rebstock-Materials (zertifizierte Klone) die Qualität langfristig zu steigern.

Der virtuelle Rebendoktor

Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg betreibt die Website „Der virtuelle Rebendoktor“. Auf der Startseite werden die Symptome abgefragt, wodurch eine Eingrenzung möglich ist. In der Datenbank sind die Schadbilder der häufigsten Krankheiten, Schädlinge, Mangelerscheinungen der Rebe und sonstigen Beeinträchtigungen des Rebwachstums enthalten. Zusammen mit erläuternden Texten gibt der Rebendoktor eine Hilfestellung zur Klärung von Krankheits- und Schadensursachen. Links auf der Website führen zu weitergehenden Infos und Hinweisen zur Behebung der aufgetretenen Schäden sowie zur Vermeidung der Krankheits- und Schadensursachen.

Weinsberg Rebendoktor - Tabelle für Angabe der Krankheits-Symptome

Krankheiten und Schädlinge

Alle Krankheiten und Schädlinge sind mit Ursache, Symptom, Auswirkung und Bekämpfung sowie ihrem Vorkommen beschrieben. Es gibt aber auch Mikrorganismen und Insekten, die im Weingarten als Nützlinge fungieren und bewusst forciert werden.  Die einzelnen Stichwörter sind gemäß der Ursachen in fünf Gruppen zusammengefasst:

  • Bakterien- und Viren-Krankheiten
  • Pilz-Krankheiten
  • Tierische...

Stimmen unserer Mitglieder

Hans-Georg Schwarz

Als Ehrenobmann der Domäne Wachau ist es für mich der einfachste und schnellste Weg, bei Fragen in das wein.plus-Lexikon einzusteigen. Die Gewissheit, hier fundierte und aktuelle Informationen zu erhalten, machen die Benutzung zu einem unverzichtbaren Ratgeber.

Hans-Georg Schwarz
Ehrenobmann der Domäne Wachau (Wachau)

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