Beschreibung für den Geschmack eines Weines (auch beißend, bissig, hantig, schneidend) im Rahmen einer Weinbewertung. Er zeichnet sich mit zu viel Gehalt an Säuren und ggf. auch Alkohol aus. Dies äußert sich durch eine unangenehm brennende bis schmerzhafte Empfindung in Nase und Gaumen. Den Eindruck lassen aber auch das in Paprika (Chili, Pfefferoni) enthaltene Capsaicin und das in Pfeffer enthaltene Piperin entstehen, die besonders in Rotweinen vorkommen. Auch ein zu hoher Gehalt an Kohlendioxid vor allem im Rotwein kann einen scharfen Eindruck verursachen. Scharf ist aber keine reine Geschmacks-, sondern eine taktile (den Tastsinn betreffende) bzw. trigeminale Empfindung. Verwandte Begriffe von scharf sind alkoholisch, brandig, brennend, feurig, heiß, pfeffrig und säurebetont. Die Bandbreite kann dabei von aufdringlich bis aggressiv reichen.
Früher benötigte man eine Fülle an Lexika und Fachliteratur, um im vinophilen Berufsleben up to date zu sein. Heute gehört das Weinlexikon von wein.plus zu meinen besten Helfern, und es darf zu Recht als die „Bibel des Weinwissens“ bezeichnet werden.
Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien