Der deutsche Dramatiker Friedrich von Schiller (1759-1805) wurde in Marbach am Neckar in Württemberg geboren. Viele Vorfahren waren Winzer. Sein Vater Johann K. Schiller (1723-1796) publizierte als Leiter der Hofgärten und Baumschulen des Herzogs Carl Eugen von Württemberg (1728-1793) 1767 ein Buch über Weinbau. Seine eine Mutter Elisabeth D. Schiller war die Tochter eines Gastwirts. Diesbezüglich also stark vorbelastet, schrieb er den Vers „Der Name Wirtemberg, schreibt sich vom Wirt am Berg. Ein Wirtemberger ohne Wein, kann der ein Wirtemberger sein?“
Auf herzoglichen Befehl musste Schiller im Jahre 1773 in die Militärakademie Karlsschule (Stuttgart) eintreten. Hier wurde ihm durch die Schulordnung sozusagen Weinkonsum verordnet. Herzog Carl Eugen hatte als großer Förderer des Weinbaus angeordnet, dass die Schüler zu den Mahlzeiten abgestuft nach dem Alter bis zu einem halben Liter Wein täglich erhielten. Nach dem Rat der Ärzte „sey der Genuß des Weins bey der heißen Witterung für die jungen Leute gut“. In einem Brief vom 29. August 1787 an seinen Herausgeber Christian G. Körner (1756-1831) schildert Schiller von einer Feier zu Ehren Johann W. von Goethe (1749-1832): „Wir fraßen herzhaft, und Goethes Gesundheit wurde von mir in Rheinwein getrunken“. Goethe bemerkte gegenüber seinem Sekretär: „Schiller hat nie viel getrunken, er war mäßig“.
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)