Die Weinfehler Weißer Bruch (Grauer Bruch), Schwarzer Bruch und zum Teil auch Brauner Bruch stehen bezüglich Ursachen und Auswirkungen in engem Zusammenhang. Während der Vegetations-Periode nimmt der Rebstock über die Wurzeln auch verschiedene metallische Spurenelemente auf. Dies sind Aluminium, Blei, Eisen, Kupfer, Silber und Zink. Bei der Weinbereitung werden diese als primäre, natürliche Metalle bezeichneten Stoffe stark verringert. Durch unsachgemäße bzw. unsaubere Verarbeitungs-Vorgänge können sich jedoch im Wein erhöhte Metallgehalte ergen (sekundäre Metalle). Die Ursachen können korrodierbare Kellereigeräte wie Lesewagen, Behälter, Pressen oder sonstiges metallhaltiges Gerät sein. Durch die Reaktion von Metallen mit Inhaltsstoffen des Weines entstehen unlösliche Verbindungen wie Eisenphosphat, Kupfersulfid und Zinksulfid. Auf Grund ihrer katalytischen Tätigkeit bewirken Metalle unerwünschte Reaktionen mit Aroma-Veränderungen, Überdeckung des Sortencharakters, rasche Abnahme an freiem Schwefeldioxid, frühzeitige Alterung und unnatürlichen Farbveränderungen.
Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena