Bezeichnung (Sanskrit „ausgepresster Saft“) für den im ältesten Teil der indischen Veden erwähnten „Rauschtrank der Götter“. Damit werden eine Gottheit, eine Pflanze und auch der daraus bereitete Trank mit berauschender Wirkung benannt. Ein Adler oder ein Falke soll das Soma vom Himmel auf die Erde gebracht haben. Soma wird manchmal als irdische Entsprechung von Amrita (Sanskrit „Unsterblichkeit“) oder dem Ambrosia in der griechischen Mythologie gedeutet. Während die letzteren beiden den Göttern vorbehalten sind und ihnen Unsterblichkeit verleihen, kann Soma auch von Menschen getrunken werden. Dieser „wohlschmeckendste aller Tränke“ verleiht Glückseligkeit (Ananda). Er wirkt auch als Aphrodisiakum, hat heilende Wirkung und bringt den Kriegern Mut vor dem Kampf. Die frühen Iraner kannten den Trank unter der Bezeichnung Haoma oder Hauma, der vom 2.500 v. Chr. regierenden legendären König Dschemschid getrunken wurde. Eine eindeutige Identifizierung von Soma gibt es bis heute nicht. Möglicherweise handelte es sich um Zubereitungen aus verschiedenen Pflanzen. Nach einer der Hypothesen war Soma ein milchartiges Getränk, das aus Fliegenpilz und Stechapfel gewonnen wurde. Nach einer anderen war es ein dem Met (Honigwein) ähnliches alkoholisches Getränk oder nach einer weiteren ein vergorene Rhabarberstängel oder gehopftes Bier. Ein dem Soma verwandtes Getränk war Madhu, der aber aus Trauben erzeugt wurde. Siehe auch unter Spezialweine.
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Prof. Dr. Walter Kutscher
Lehrgangsleiter Sommelierausbildung WIFI-Wien