Einzellage in der Gemeinde Mülheim (Bereich Bernkastel) im deutschen Anbaugebiet Mosel. Der Name bezieht sich auf die sonnenreiche Lage sowie auf den Boden (Schiefer = Lay). Durch die starke Mäanderbildung (Flussschlingen) der Mosel wurde der Sonnenlayberg in der erdgeschichtlichen Entwicklung derartig vom Flußlauf umrundet, dass aus ihm ein sogenannter Umlaufberg entstanden ist. Auf beiden Seiten der Erhebung sind auf zum Teil extrem steilen Terrassen Rebpflanzungen angelegt. Die Böden bestehen aus skelettreichem, verwittertem Tonschiefer, der mit Sand, Steinen und Lehm angereichert ist. Weine aus dieser Lage wurden in den 1920er- und 1930er-Jahren in den luxuriösen Restaurants der Zeppeline auf ihren Atlantiküberquerungen serviert. Aufgrund dieser Tatsache werden heute noch Weine dieser Lage weltweit als Zeppelinwein mit dem damaligen Orginaletikett vermarktet. Hier wird vor allem die Sorte Riesling kultiviert. Anteile an der Lage haben zum Beispiel die Weingüter Bauer Jörg, Becker-Steinhauer, Clüsserath Ansgar, Dr. Leimbrock - C. Schmidt, Haag Willi, Martin Conrad - Brauneberger Hof, Max Ferd. Richter, Norwig und Steinmetz Günther. Weitere Einzellagen mit dem Namen Sonnenlay gibt es auch in den Gemeinden Rhens (Mittelrhein) und Traben-Trarbach/Wolf (ebenfalls Bernkastel, Mosel).
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien