Seit dem Jahrgang 2018 weinrechtlich definierter DAC-Bereich (spezifisches Weinbaugebiet) im österreichischen Weinbaugebiet Steiermark (generisches Weinbaugebiet). Siehe unter Südsteiermark.
Das flächgenmäßig weitaus größte der drei spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Steiermark. Die Weinbaugeschichte geht bis in das vierte Jahrhundert vor Christi zurück. In der Monarchie gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der damals so bezeichneten Untersteiermark noch 35.000 Hektar Rebfläche - das war ungefähr die 15-fache Menge gegenüber heute. Damals zählten aber heute in Slowenien liegende Bereiche dazu. Der habsburgische Erzherzog Johann (1782-1859) stellte hier die Weichen für den steirischen Qualitätsweinbau durch Gründung eines Versuchs-Weingutes bei Marburg (Maribor). Der Weißburgunder von der heute in Slowenien liegenden Riede Jerusalem zählte zu dieser Zeit zu den begehrtesten Weißweinen Europas und wurde auf vielen herrschaftlichen Höfen serviert.
Das Klima ist durch pannonische und südeuropäische Einflüsse geprägt. Die Niederschlagsmengen sind doppelt so hoch wie im Burgenland und in Niederösterreich. Das feucht-warme Wetter begünstigt die Ausbreitung von Botrytis für die Herstellung edelsüßer Weine. Es herrschen Schiefer-, Sand-, Mergel- und Kalk-Böden vor. Das sandig-tonige, tegelartige und häufig mit Muschelkalk durchmischte Sedimentgestein wird in der Südsteiermark als Opok bezeichnet.
Das Gebiet gliedert sich in einen Bereich an der slowenischen Grenze und die westlich von Leibnitz gelegene Sausalregion. Die Sausalhänge in bis zu 650 Meter Seehöhe sind mit bis zu 42° (90%) Hangneigung zum Teil nur mit Seilwinde zu bewirtschaften. Diese Rebflächen sind in Terrassen mit Stützmauern und Treppen angelegt. Sie zählen zu den steilsten Weinbergen Österreichs. Bekannte Weinbaugemeinden sind Berghausen, Ehrenhausen, Gamlitz, Heimschuh, Kitzeck (Weinbau-Museum), Leibnitz, Leutschach, Silberberg (Weinbauschule), Spielfeld, St. Andrä im Sausal und Sulztal. Diese sind durch die Südsteirische Weinstraße, Sausaler Weinstraße und Rebenland-Weinstraße (auch Klapotetz-Weinstraße) miteinander verbunden.
Bekannte Rieden sind Altenberg, Annaberg, Anzried, Berggericht, Czamillonberg, Eckberg, Eichberg, Einöd, Gaisriegl, Goldes, Graf, Grassnitzberg (Subrieden Grassnitzberg, Hochgrassnitzberg , Mittelplatsch), Harrachegg, Hochberg, Kaiseregg, Kittenberg, Koregg, Kranachberg (Subrieden Jägerberg, Oberfahrenbach, Rotriegl), Kreuzberg, Langriegel, Nussberg, Obegg, Oberglanzberg, Pfarrweingarten, Pössnitzberg (Subrieden Krepskogel, Römerstein), Schlossberg, Schusterberg, Sernauberg, Sgaminegg, Speisenegg, Steinbach, Stermetzberg, Sulz, Trebien, Wielitsch, Wilhelmshöhe, Witscheinberg und Zieregg.
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 2.788 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2016 mit 2.563 Hektar war dies eine Steigerung um 225 Hektar (9%). Davon machen die Weißweinsorten 2.537 Hektar (91%) und die Rotweinsorten 251 Hektar (9%) aus. Eine besondere Form des Mischsatzes ist der Steirische Mischsatz. Bei den Weißweinsorten dominiert Sauvignon Blanc, gefolgt von Welschriesling und Muskateller. Bei den Rotweinsorten dominiert Zweigelt, gefolgt von Blauer Wildbacher und Blauer Burgunder. Die größten Aufsteiger waren Sauvignon Blanc, Blütenmuskateller, Muscaris, Muskateller, Souvignier Gris und Weißer Burgunder, der größe Absteiger Müller-Thurgau. In der Reihung gab es keine großen Veränderungen.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“