Bezeichnung für Weine mit hohem Gehalt an unvergorenem Zucker, die aus zuckerreichen Trauben gekeltert werden. Optimale klimatische Voraussetzungen dafür bestehen vielerorts rund um das Mittelmeer, weshalb viele der berühmten Süßweine aus Griechenland, Spanien, Frankreich, Portugal und Italien stammen. Sie haben eine uralte Tradition. Zu den berühmtesten antiken Weinen zählen der Rosinenwein Passum aus Rom sowie der Commandaria von der Insel Zypern. Im späten Mittelalter waren an den europäischen Herrscherhäusern Süßweine sehr beliebt. Die griechische Hafenstadt Monemvasia war ein berühmter Umschlagplatz für süße Spezialitäten von Inseln in der Ägäis wie Kreta, Paros, Samos und Santorin. Der aufkommende weltweite Handel machte den Constantia aus Südafrika, die Süßweine aus Frankreich wie z. B. Château d’Yquem und den Tokajer aus Ungarn berühmt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden durch Expeditionen in die neu entdeckten Gebiete Weine mit Alkohol für die langen Seereisen haltbar gemacht. Damit begann der Siegeszug von Madeira, Portwein, Sherry und Co.
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Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien