Der römische Senator und Historiker Publius Cornelius Tacitus (55-120) hatte unter mehreren Kaisern höchste politische Ämter inne. Ab dem Jahre 88 war er Prätor, ab 97 Konsul und ab 112 Statthalter der Provinz Asia. Er galt als einer der bedeutendsten Redner seiner Zeit; seine Redekunst orientierte sich stilistisch an Cicero (kurioserweise bedeutet Tacitus „der Schweigsame“). Tacitus verschrieb sich der Maxime „sine ira et studio“ (lateinisch „ohne Zorn und Eifer“ = niemand zu sehr loben und niemand hassen), hielt diesen Grundsatz aber oft nicht ein und ergriff Partei. Er verfasste ein umfangreiches, kulturgeschichtliches Werk, wagte aber erst nach dem Tod des diktatorischen Kaisers Domitian (51-96), seine Schriften zu veröffentlichen. Denn er lehnte im Grunde die Monarchie ab und beklagte wiederholt den Verlust der senatorischen Freiheit.
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Dr. Edgar Müller
Dozent, Önologe und Weinbauberater, Bad Kreuznach