Gruppe flüchtiger organischer Schwefelverbindungen (auch Alkanthiole, Thioalkohole oder Mercaptane). Sie zählen zu den organischen Säuren mit etwas höherem Säuregrad als zum Beispiel Alkohole und Phenole. Sie sind Abkömmlinge des Schwefelwasserstoffs. Gebildet werden sie bei Abbau- und Fäulnisprozessen von organischem Material wie zum Beispiel bei bzw. nach der Gärung des Traubenmostes aus einer chemischen Reaktion mit Ethanol (Trinkalkohol) oder Acetaldehyd. Begünstigt wird dieser Prozess unter anderem bei einer vor allem bei Weißweinen üblichen Hefesatzlagerung. Thiole findet man als Aromastoffe vor allem in Milch, Käse, Zwiebeln und Knoblauch.
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Das Glossar ist eine monumentale Leistung und einer der wichtigsten Beiträge zur Vermittlung von Weinwissen. Unter all den Lexika, die ich zum Thema Wein verwende, ist es mit Abstand das wichtigste. Das war vor zehn Jahren so und hat sich seither nicht verändert.
Andreas Essl
Autor, Modena