Seit dem Jahrgang 2006 weinrechtlich definierter DAC-Bereich (spezifisches Weinbaugebiet) im österreichischen Weinbaugebiet Niederösterreich (generisches Weinbaugebiet). Siehe unter Traisental.
Eines der acht spezifischen Weinbaugebiete im österreichischen Bundesland bzw. generischen Weinbaugebiet Niederösterreich. Es handelt sich übrigens um das einzige Weinbaugebiet des Mostviertels. Es liegt westlich von Wien, grenzt im Norden an die Donau und wird südlich von der niederösterreichischen Hauptstadt St. Pölten begrenzt. Der heutige Umfang ist 1995 durch Abtrennung vom Weinbaugebiet Donauland (heute Wagram) entstanden. Den Namen gab der 80 km lange Nebenfluss Traisen, der es von Herzogenburg im Süden bis Traismauer im Norden durchfließt und dann bei Krems in die Donau mündet.
Das Traisental ist ein uraltes Weinbaugebiet. Ein Traubenkerne-Fund aus der Bronzezeit 2.000 vor Christi sowie ein keltischer Bronzeeimer aus dem Jahre 450 vor Christi mit Trinkszenen bei einem Fest weisen es als eines der ältesten Weinbaugebiete Österreichs aus. Die Stadt Traismauer war eine alte Römerstadt, hier verlief der Limes, der Wall gegen die aus dem Norden andrängenden Germanen. Nach einer Legende sind die Nibelungen auf ihrem Weg zu König Etzel in Traismauer mit Wein bewirtet worden. Im Jahr 1673 wurden bei einer Weinverkostung Inzersdorfer Weine höher bewertet als aus der Wachau.
Der vorherrschende Bodentyp besteht aus trockenen, sandigen und schottrig-lehmigen Schichten. Das Klima unterliegt pannonischem und kontinentalem Einfluss, die Donau wirkt wärmeregulierend. Die größte Weinbau-Gemeinde ist Traismauer mit etwa 200 Hektar Rebfläche. In Inzersdorf besaßen schon um 1000 Stifte wie Passau und Salzburg Weingärten. Weitere Gemeinden sind Ambach, Angern, Atzenbrugg, Getzersdorf, Herzogenburg, Inzersdorf, Nasenberg, Nussdorf, Oberndorf, Oberwölbling, Reichersdorf, Sitzenberg-Reidling, Statzendorf, Waldlesberg und Würmla. Bekannte Rieden sind Engelreich, Gießgraben, Grillenbühel, Hausberg (950 genannt), Händlgraben, Pletzengraben, Rafasetzen, Wöbling und Zwirch.
Im Jahre 2022 umfassten die Weingärten insgesamt 849 Hektar Rebfläche. Gegenüber 2015 mit 815 Hektar war dies eine Steigerung um 34 Hektar (4%). Der Anteil der Rotweinsorten beträgt 13% der Anteil der Weißweinsorten 87% Es dominiert mit weit über der Hälfte des Bestandes Grüner Veltliner, gefolgt von Zweigelt, Riesling, Muskateller und Müller-Thurgau.
Rebsorte
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in Österreich
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Farbe |
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%
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HA
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Grüner Veltliner | Weißgipfler | weiß | 528 | 62,3 | 478 | 58,6 |
Zweigelt | Blauer Zweigelt, Rotburger | rot | 69 | 8,1 | 75 | 9,2 |
Weißer Riesling | Riesling, Rheinriesling | weiß | 53 | 6,2 | 49 | 6,0 |
Muskateller | Gelber M., Roter M. / Muscat Blanc | weiß | 29 | 3,4 | 20 | 2,4 |
Müller-Thurgau | Rivaner | weiß | 20 | 2,3 | 27 | 3,3 |
Chardonnay | Morillon - in NÖ nicht verwendet | weiß | 19 | 2,2 | 16 | 1,9 |
Sauvignon Blanc | Muskat-Sylvaner | weiß | 15 | 1,7 | 13 | 1,5 |
Blauer Portugieser | - | rot | 15 | 1,7 | 29 | 3,5 |
Weißer Burgunder | Pinot Blanc, Klevner | weiß | 13 | 1,5 | 13 | 1,5 |
Frühroter... |
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Egon Mark
Diplom-Sommelier, Weinakademiker und Weinberater, Volders (Österreich)