Die weiße Rebsorte stammt aus Italien; es handelt sich um eine der vielen Sorten der großen Trebbiano-Namensgruppe. Synonyme sind Spoletino, Trebbiano di Avezzano, Trebbiano di Spolete und Trebbiano di Spoleto. Die Abstammung (Elternschaft) ist unbekannt. Gemäß im Jahre 2001 erfolgten DNA-Analysen besteht eine genetische Beziehung mit der Sorte Trebbiano d’Abruzzo. Sie darf auf Grund morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit der Sorte Trebbiano Toscano verwechselt werden, mit der sie oft verschnitten wird. Die spät reifende Sorte ist widerstandsfähig gegen Frost und besonders Falscher Mehltau. Sie erbringt goldgelbe, säurebetonte und körperreiche Weißweine mit vielfältigen Aromen nach Zitronen, tropischen Früchten und Nüssen. Die Sorte wurde erstmals im Jahre 1878 in Umbrien erwähnt. Sie war vom Aussterben bedroht und wurde Anfang der 2000er-Jahre vom Weingut Cantina Novelli durch Neupflanzungen von über 100 Jahre alten Reben reaktiviert. Heute wird sie vor allem in der Provinz Perugia angebaut und ist in den DOC-Weinen Assisi, Colli del Trasimeno, Colli Martani und Montefalco zugelassen. Im Jahre 2016 wurden 121 Hektar Rebfläche ausgewiesen (Kym Anderson).
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien