Bezeichnung für den jungen Spross einer Pflanze. Der junge einjährige Trieb (Lotte, Schoss) des Rebstocks entwickelt sich im Frühjahr aus den Winteraugen des zweijährigen Holzes. Abhängig der Anzahl der nach dem Winterschnitt verbliebenen Augen bzw. der Länge des einjährigen Holzes spricht man von Rute, Strecker oder Zapfen (siehe unter Bogen). Die produktive Entwicklungsphase des Rebstocks im jährlichen Vegetationszyklus beginnt im März bis April (nörliche Hemisphäre) bzw. September bis Oktober (südliche Hemispäre) mit dem Austrieb.
An den Nodien (Knoten) werden Blätter, Blütenstände (Gescheine, später Weintrauben), Ranken und Geiztriebe, sowie Triebknospen für künftige Triebe gebildet. Einen wuchskräftigen Trieb zeichnen dicke Nodien und lange Internodien Abstände zwischen den Nodien) aus. Die Trieblänge wird sortenspezifisch durch die Nodienanzahl (bis 20) und die Länge der Internodien bestimmt. Die immer einem Blatt gegenüberstehenden Ranken sind Befestigungsorgane.
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Markus J. Eser
Weinakademiker und Herausgeber „Der Weinkalender“