Alternative Weingartenarbeit, bei der kurz vor der Blüte des Rebstocks die oberen 10 bis 20 Zentimeter der jungen Triebe abgeschnitten werden. Bei der Drahtrahmenerziehung kann der Schnitt maschinell erfolgen, wenn die Triebe über den obersten Draht hinausgewachsen sind und nicht mehr fixiert werden können. Die Triebspitze selbst ist die oberste, weniger als ein Zentimeter umfassende Wachstumszone des Triebes mit den Scheitelzellen, die durch ständige Zellteilungen neue Triebsegmente mit Blättern und Ranken nach unten abgliedern.
Eine Kappung der Triebspitze kurz vor der Blüte unterbricht das Triebwachstum zugunsten der Blütenentwicklung. So lässt sich die Gefahr des Verrieselns mindern und ein guter Fruchtansatz fördern. Ein Nachteil ist, dass durch das dadurch bewirkte Brechen der Apikaldominanz des Haupttriebes die Bildung von Geiztrieben aus den Geizknospen frühzeitig gefördert wird. Eine rigorosere Entfernung bzw. Kürzung auf bis zu 30 Zentimeter Länge wird als Rückschnitt bezeichnet; siehe dazu unter Rebschnitt. Diese Arbeiten wirken ertragsreduzierend und qualitätssteigernd. Siehe diesbezüglich unter Ausdünnen sowie auch unter Weingartenpflege.
Für meine langjährige Tätigkeit als Lektorin mit wein-kulinarischem Schwerpunkt informiere ich mich bei Spezialfragen immer wieder gern im Weinlexikon. Dabei führt spontanes Lesen und das Verfolgen von Links oft zu spannenden Entdeckungen in der weiten Welt des Weins.
Dr. Christa Hanten
Fachjournalistin, Lektorin und Verkosterin, Wien